Damit du lange Freude an deiner Nähmaschine hast, solltest du sie regelmäßig reinigen und pflegen. Denn beim Nähen lagern sich Fadenreste, Staub und Fusseln im Inneren der Nähmaschine ab. Aber auch, wenn du deine Nähmaschine selten benutzt, ist es wichtig an die Reinigung zu denken. Staub aus der Raumluft gelangt ins Innere und verschmutzt die Maschinen ebenfalls und beeinträchtigt die Funktion. Wenn deine Nähmaschine lauter wird, der Faden reißt und plötzlich Stiche auslässt, ist es wahrscheinlich Zeit für eine Reinigung. Mit den folgenden Tipps wird deine Nähmaschine wieder sauber!

 

Bitte lies dir die Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine durch und berücksichtige die individuellen Anweisungen zur Reinigung und Pflege!!!

 

Wie oft muss deine Nähmaschine gereinigt werden?

 

Es hängt natürlich davon ab, wie häufig du nähst und welche Stoffe du verarbeitest. Bei wenig stark fusselnden Stoffen, wie Jersey oder Webware, solltest du 1x die Woche eine Reinigung durchführen. Vernähst du stark fusselnde Stoffe, wie Plüsch, reinige deine Nähmaschine direkt nach dem fertigen Projekt.

 

Welche Hilfsmittel sind zur Reinigung geeignet?

 

Die Bedienungsanleitung

Zuerst solltest du dich mit der Bedienungsanleitung deiner Nähmaschine auseinandersetzten. Darin ist genau beschrieben, welche Teile zur Reinigung entfernt werden müssen und wie das genau funktioniert. Hier erfährst du auch, ob deine Nähmaschine geölt werden muss. Hast du keine Bedienungsanleitung? Kein Problem! Diese findest du in den meisten Fällen als Download im Internet.

Ein sauberes, weiches Tuch

Um das Äußere deiner Nähmaschine von Staub und Schmutz zu befreien, ist ein sauberes Tuch oder ein Stück Stoff aus weicher Baumwolle sehr gut geeignet. Mikrofasertücher solltest du nicht benutzen. Durch ihre Struktur können sie Kratzer auf der Maschine und dem Display hinterlassen. Beim Nähen einiger Stoffe bleiben manchmal Farbpartikel auf dem Kunststoff der Maschine zurück. Um diese zu entfernen, kannst du das Tuch leicht anfeuchten oder einen milden Kunststoffreiniger auf dem Tuch auftragen.

Ein weicher Pinsel

Das Innere deiner Nähmaschine kannst du gut mit einem Pinsel mit weichen Borsten reinigen. Falls du noch keinen Pinsel hast, gibt es auch spezielle Nähmaschinenpinsel* zum Reinigen. Die Spulenkapsel und enge Nischen bekommst du so wieder sauber. In den meisten Fällen liegt dem Nähmaschinenzubehör bereits ein kleiner Pinsel bei. Oft werden Q-Tipps zur Reinigung empfohlen. Diese sind aber absolut nicht geeignet, denn die Watte verfängt sich an kleinsten Teilen in der Nähmaschine. Mindestens genauso ungeeignet sind Druckluftsprays. Durch ihre Verwendung wird der Schmutz unerreichbar weit ins Innere geblasen. Das hat zur Folge, dass Faserreste zurückbleiben, die die Funktion der Maschine beeinträchtigen können und eine vorzeitige Wartung durchgeführt werden muss.

Ein Staubsauger

Den mit dem Pinsel zuvor gelösten Schmutz, kannst du ganz einfach mit dem Staubsauber einsaugen. Als besondere Hilfsmittel gibt es spezielle Aufsätze mit Mikrodüsen* oder Aufsätze mit Mikropinsel* die sich für die Reinigung schwer zugänglicher Stellen bestens eigenen.

Nähmaschinenöl für mechanische Nähmaschinen

Aus der Bedienungsanleitung kannst du entnehmen, ob deine Nähmaschine nach der Reinigung geölt werden muss. Ist im Zubehör bereits eine Flasche Öl enthalten, ist es natürlich auch für deine Maschine vorgesehen und du kannst es ohne weiteres benutzen. Es ist äußerst wichtig, dass du nur Feinmechaniköl* verwendest, das für Nähmaschinen geeignet ist. Speiseöl ist keine Alternative, da es irgendwann ranzig wird und die Mechanik der Nähmaschine von innen verklebt. Computergesteuerte Nähmaschinen dürfen NICHT geölt werden.

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Geeignete Hilfsmittel im Überblick

  • Bedinungsanleitung
  • Sauberes, weiches Tuch
  • Staubsauger
  • Pinsel mit weichen Borsten
  • Evtl. Feinmechaniköl
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Ungeeignet für die Reinigung

  • Q-Tipps, Wattestäbchen
  • Druckluftspray

Reinigung Schritt für Schritt

 

1. Schalte deine Nähmaschine aus und zieh den Stecker aus der Steckdose!

2. Entferne die abnehmbaren Einzelteile, wie Nähfuß, Nadel, Unterfadenspule, Garn und Garnrollenhalter.

3. Löse jetzt die Schrauben der Stichplatte mit dem der Nähmaschine beiliegenden Schraubenschlüssel und lege sie beiseite, damit du sie nicht versehentlich einsaugst.

4. Entnimm die Spulenkapsel und reinige alle Teile mit dem Pinsel oder dem weichen Tuch. Merke dir ihre Position, damit du sie wieder richtigherum einsetzen kannst!

5. Mit dem Pinsel und dem Staubsauger kannst du nun vorsichtig den Transporteur und die Nähmaschine im Inneren von Staub, Schmutz und Faserresten befreien.

6. Hast du eine mechanische Nähmaschine, benetze die Greiferbahn von innen und außen mit 1 bis 2 Tropfen Nähmaschinenöl von innen und außen. Entferne überschüssiges Öl mit einem alten Stoffstück.

7. Jetzt kannst du alle Teile deiner Nähmaschine, wie in der Bedienungsanleitung beschrieben, wieder zusammenbauen und bei Bedarf auch gleich eine neue Nadel einsetzen.

8. Das Gehäuse entstaubst du mit einem weichen Tuch. Falls Verfärbungen vorhanden sind, entferne diese mit einem weichen, leicht angefeuchteten Tuch. Sind diese sehr hartnäckig kannst du auch etwas milden Kunststoffreiniger auf das Tuch geben.

9. Falls du deine Nähmaschine geölt hast, nähe erst einmal auf einem alten Stück Stoff, um Ölflecke auf schönem Stoff zu vermeiden!

 

Viele Problem lassen sich durch einen regelmäßige Reinigung beseitigen oder sogar vermeiden. Nähanfänger müssen sich natürlich erst einmal mit der Nähmaschine vertraut machen, aber mit ein bisschen Übung geht die Reinigung ganz schnell. Hast du eine Overlock-Nähmaschine? Diese freut sich übrigens auch über regelmäßige Reinigung und Pflege!